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    Ein Baumhaus im Dschungel von Tokio

    30. Dezember 2018
    © Tsuyoshi Tane FULLSCREEN

    Tokio zählt zu den größten und definitiv auch lautesten, turbulentesten Metropolen der Welt.

    Kommerz spielt eine zentrale Rolle, auch Kunst und Kultur sind überall spür- und erlebbar. Platz und Ruhe indes sind absolute Mangelware. Wer kennt nicht die Bilder aus den billigsten Hotels dieser Stadt, in denen die Menschen wie in einer Art Regalsystem untergebracht sind? Auch die meisten Privatwohnungen bieten nur unwesentlich mehr Platz, Licht und Komfort – denn ganz nebenbei ist die japanische Hauptstadt auch eine der teuersten Städte überhaupt. Wenn Tokio mit Worten wie Chaos, Moloch oder Dschungel beschrieben wird, so handelt es sich dabei keineswegs um eine Beleidigung, sondern schlicht um eine zutreffende Beschreibung.

    Wahrscheinlich wollte das Architekturteam des Ateliers Tsuyoshi Tane dem etwas entgegensetzen und schuf daher ein Baumhaus, das wie eine Insel der Ruhe und des Friedens inmitten des Tokioter Südwestens zu entdecken ist. Natürlich wissen die Architekten, dass sie damit keinen Prototyp für das künftige urbane Leben entwickelt haben. Ein Statement „Zurück zur Natur“ ist es dennoch geworden. Und ein Zeichen, dass auch die wildeste Großstadt ihre ruhigen Fleckchen zu bieten hat. Man muss sie nur finden, etwa im Tokioter Todoroki Ravine Park.

    Grünfläche lässt sich auch indirekt nutzen!

    So oder ähnlich müssen die Mitarbeiter des federführenden Architekturbüros gedacht haben, als sie dieses außergewöhnliche Gebäude planten und errichteten. Denn das Haus selbst nutzt zwar nur eine recht überschaubare Grundfläche, ist aber eingebettet in das Grün der direkten Umgebung. 

    Wie ein Turm reckt sich das Haus dem Tokioter Himmel entgegen, ähnlich wie ein Baum, der dem lebensnotwendigen Licht entgegenwächst. Hier kommt das Licht jedoch von allen Seiten. Bereits der ebenerdig befindliche Koch- und Essbereich erinnert an einen Wintergarten, dessen überhohe Fenster allerdings einen leicht industriellen Charme versprühen. Der Treppenaufgang wurde mit einer offenen Empore vereint, die sich oberhalb des Essbereichs befindet. So wurde geschickt verhindert, dass hier eine dunkle, schlecht nutzbare Ecke entstehen kann. Dafür ist ein Sitzplatz mit großartiger, doppelter Aussicht entstanden, denn von hier aus kann man sowohl ins Erdgeschoss des Hauses als auch durch die riesigen Panoramafenster nach draußen blicken. Im obersten Stockwerk schließlich wurden die Schlafbereiche untergebracht. Bei diesen hat man, ebenso wie beim angeschlossenen Bad, auf eine helle, offene Bauweise geachtet, die dennoch eine ausreichend große Privatsphäre bietet. Ein großer, einer Dachterrasse ähnelnder Balkon ist mit seinen üppigen Grünpflanzen ein echtes, weithin sichtbares Highlight dieses Gebäudes. 

    Das Haus ist ein tolles, mutiges Stück Architektur, wie man es hier eigentlich nicht erwarten würde. 

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