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    Sie hat 600.000 Follower, ist aber gar kein Mensch

    5. März 2018
    Sie hat 600.000 Follower, ist aber gar kein Mensch
    © Miquele Sousa

    Stell‘ Dir vor, ein Unternehmen könnte den wahrhaft perfekten Menschen erschaffen. Jung, attraktiv und sexy, erfolgreich, ohne erkennbare Ecken und Kanten: Eben einfach so, dass sich beinahe alle Menschen um die Person scharen könnten, ohne dass einem dies irgendwie peinlich oder unangenehm sein müsste. Wäre ihre Echtheit nicht zweifellos erwiesen, würden einige Menschen diese virtuelle Person wahrscheinlich in der Sängerin Helene Fischer erkennen.

    Die Macher „echter“ virtueller Figuren sind jedoch bereits einen Schritt weiter: Eine Figur, die keine eigene, öffentlich erkennbare Meinung vertritt, würde nicht funktionieren, denn sie würde als unglaubwürdig erscheinen. Die rein virtuell existente Figur Miquela Sousa darf daher kleine Schwächen haben und mit einer Meinung auch mal polarisieren – freilich so, dass es für keine handfesten Skandale reicht. So bringt sie es bis heute auf rund 600.000 Follower.

    Ein Experiment namens Miquela Sousa

    Wenngleich die Kunstfigur nicht geschaffen wurde, um sie für Studienzwecke zu nutzen, so ist sie dennoch besonders interessant für die Wissenschaft. Mit je zur Hälfte spanischen und brasilianischen Wurzeln lebt die neunzehnjährige in Los Angeles, wo sie als Instagram-It-Girl und Musikerin erfolgreich ist und viel Beachtung erhält. Selbstverständlich trägt sie die gerade angesagten Markenklamotten (Geld spielt keine Rolle!), verbreitet Schminktipps und wird bei Konzerten gerne auch in den Backstage-Bereich eingeladen. Man darf davon ausgehen, dass an dieser Stelle echte und virtuelle Realität verschwimmen: Miquela Sousa ist ein komplett animierter Avatar. Niemand weiß, wer eigentlich die „Eltern“ dieser Kunstfigur sind und ob sie möglicherweise stellvertretend für ihren Schützling mancher Veranstaltung beiwohnen. Das würde jedoch die Frage aufwerfen, wie sie sich dann ausweisen, ohne die eigene Anonymität zu riskieren.

    Für die eigenen Follower scheint sich Miquela jedenfalls selbst in der Realität zu bewegen. Wenn sie sich zu Halloween verkleidet oder ins Restaurant geht, lässt sie sich gerne dort fotografieren. Wer Programme wie Photoshop nicht kennt, dürfte den Wahrheitsgehalt der gezeigten Bilder wohl nicht in Zweifel ziehen. Tatsächlich scheinen zahlreiche Fans nicht zu wissen, dass sie es hier nicht mit einer real existierenden Person zu tun haben. Denn immer wieder wird gerätselt, warum Miquela doch etwas künstlich wirkt.

    Selbstbewusst, höflich und mit eigener Meinung

    Auf Interviewanfragen reagiert Miquela Sousa gerne – allerdings wird man sich mit ihr wohl kaum auf einen Kaffee treffen können. Doch auch Gespräche mit „echten“ Personen finden immer häufiger virtuell statt, daher ist man diesbezüglich nicht verwundert.

    Im Gespräch gibt sich Miquela selbstbewusst und bezeichnet sich selbst als Vorbild. Sie möchte ihre Fans nicht nur unterhalten, sondern auch inspirieren. Außerdem tritt sie für die Rechte transsexueller Menschen ein, womit sie bei einigen konservativen Zeitgenossen definitiv aneckt. Aber das ist ihr vollkommen schnuppe.
    Eigentlich eine sympathische Person, diese Miquela. Echt schade, dass die Sache mit dem gemeinsamen Kaffee nur in der Fantasie möglich ist.

    Mehr Infos: Miquela Sousa

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